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Waldweide im Landkreis Freising

Machbarkeitsstudie Waldweide – Perspektiven für naturnahe Landschaftsentwicklung  I    Ein Glücksspiralenprojekt 2025

Im Rahmen einer umfassenden Machbarkeitsstudie wurde untersucht, inwieweit die Einführung von Waldweide-Konzepten in den regionalen Auwäldern – insbesondere in den Isarauen – ökologisch sinnvoll und praktisch umsetzbar ist. Diese Landschaftsräume waren früher durch eine hohe natürliche Dynamik geprägt. Eine behutsam eingeführte Waldweide kann dazu beitragen, diese halboffenen Lebensräume wiederherzustellen und langfristig zu erhalten.

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Warum Waldweide

Waldweiden sind ein effektives Werkzeug zur naturschutzfachlichen Aufwertung von Wäldern und zur Schaffung artenreicher Lebensräume. Früher waren sie weit verbreitet; heute sind sie jedoch fast vollständig verschwunden. Mit ihnen gingen wertvolle Lebensgemeinschaften und Arten zurück, die auf lichte, offene oder halboffene Waldstrukturen angewiesen sind.

Die Entwicklung und Pflege solcher offener Bereiche sowie der verstärkte Lichteinfall kommen zahlreichen seltenen Pflanzen- und Tierarten zugute. Eine gezielte Beweidung trägt dazu bei, diese wertvollen Lebensräume zu erhalten, zu fördern und langfristig zu stabilisieren.

Beweidung als naturnahe Pflegeform

Ein weiterer Schwerpunkt der Untersuchung lag auf der Nutzung von Weidetieren in Abbaustellen wie der Kastner-Grube. Hier kann Beweidung effektiv dazu beitragen, die wertvollen vertikalen Strukturen freizuhalten und die Verbuschung von Laichgewässern zu verhindern. Dieses Vorgehen ist vielerorts etabliert und stellt eine effiziente, naturnahe und kostengünstige Alternative zur regelmäßig notwendigen maschinellen Pflege dar. 

Auch das FFH-Gebiet „Moorreste im Freisinger und Erdinger Moos“ (Nr. 7636-371) sowie das Gisenbacher Hangquellmoor beherbergen wertvolle Feuchtgebiete mit Baumstrukturen. Nach dem Ende der landwirtschaftlichen Nutzung in diesen Gebieten müssen Offenbereiche mit erheblichem Aufwand freigehalten werden und Neophytenbreiten sich aus.

Durch den gezielten Einsatz geeigneter Weidetiere kann – nach sorgfältiger Prüfung der Flächeneignung – auch hier eine kostengünstige und naturschutzfachlich geeignete Lösung gefunden werden. Die Tiere tragen dazu bei, die Moorflächen vor Verbuschung zu schützen und natürliche Übergänge zwischen offenen und geschlossenen Lebensräumen zu schaffen.

Grundvoraussetzung ist jedoch, dass die Beweidung unter besonderer Berücksichtigung der wertbestimmenden Tier- und Pflanzenarten machbar und umsetzbar ist.

Die Machbarkeitsstudie zeigt klar:

 + Waldweide erhöht die Strukturvielfalt und fördert           

    artenreiche Lebensräume

 + Besonders in dynamisch geprägten Auwäldern bietet sie großes

    Potenzial für die ökologische Entwicklung

 + Der Einsatz in Abbaustellen und an sensiblen Gewässerbereichen

    ist sowohl ökologisch sinnvoll als auch wirtschaftlich attraktiv

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