Schnecken als lebende Messinstrumente
Glücksspiralenprojekt 2024 "Seltene Quellschnecken im nördlichen Landkreis"
Quellschnecken und viele andere Land- und Süßwasserschnecken sind mehr als nur kleine, unscheinbare Weichtiere. Sie sind Bioindikatoren ersten Ranges. Ihre Anwesenheit oder Abwesenheit gibt uns präzise Auskunft über die Gesundheit unserer Feuchtbiotope. Wo die Böden sauer sind, fühlen sich viele Schnecken nicht wohl. Die Arten reagieren zudem empfindlich auf Veränderungen des Wasserhaushalts.
Nachdem vor einigen Jahren bereits erfolgreich Quellstandorte im Ampertal hinsichtlich ihrer Weichtierfauna kartiert werden konnten, lag der Schwerpunkt der Untersuchung in 2024 auf dem nördlichen Landkreis. Neben der Erkenntnis, dass der Zustand von Quellstandorten im nördlichen Landkreis teilweise deutliches Verbesserungspotential aufweist, konnte allerdings unter anderem auch ein Lebendnachweis der bayernweit gefährdeten Kegeligen Quellschnecke (Bythinella conica) bei Attenkirchen erbracht werden.
Standorte der untersuchten Feuchtbiotope und Quellstandorte
Das umfassende Monitoring an zahlreichen Standorten im nördlichen Landkreis Freising lieferte detaillierte Einblicke in die Lebenswelten dieser hochspezialisierten Tierarten.
Hierbei wurden auch einige weitere seltene Schneckenarten, wie die europaweit als schützenswert eingestuften Arten der Bauchigen Windelschnecke (Vertigo moulinsiana), die Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) oder die in Bayern stark gefährdete Zweizähnige Laubschnecke (Perforatella bidentata) erfasst.
Gehäuse der Kegeligen Quellschnecke (Bythinella conica) Bild von M. Colling
Vertigo Moulisana, der Bauchigen Windelschnecke
Bild von M. Colling